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Lilly Axster erhält den Christine-Nöstlinger-Preis 2023

Ich freue mich sehr über die Verleihung des Christine Nöstlinger Preises 2023. Danke an die Jury und alle beteiligten Personen für diese mega Überraschung!

HVB-Pressemitteilung, 3. April 2023 (Hauptverband des Österreichischen Buchhandels)
Der 2023 zum dritten Mal vergebene Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur geht an die Autorin Lilly Axster. Der von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2021 jährlich verliehen, wobei eine Jury die Preisträgerin oder den Preisträger nominiert.

„In ihren Büchern nimmt Lilly Axster Kinder und Jugendliche in dem Prozess des Sich selbst Kennenlernens, des Herausfindens, wer man eigentlich ist, ernst und vermag es, diesen Weg behutsam ein Stück zu begleiten. Ihr Thematisieren von queeren Kernthemen wie Identität und Heimat(losigkeit) ist ebenso wie ihr Engagement gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen für unsere Gesellschaft von großem Wert,“ so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Ich gratuliere der Christine-Nöstlinger-Preisträgerin herzlich und freue mich, dass ihr wichtiges Werk einmal mehr die Aufmerksamkeit erlangt, die ihm gebührt.

Christiana Nöstlinger und Barbara Waldschütz, Töchter von Christine Nöstlinger: „Wir gratulieren der Autorin und Theaterregisseurin Lilly Axster zur Verleihung des Christine-Nöstlinger-Preises 2023. Lilly Axsters Werk ist außergewöhnlich – in der Sprache und im Engagement. In Bilderbüchern, Romanen und Theaterstücken für Kinder und Jugendliche richtet sie klar den Blick auf gesellschaftspolitische Themen. Lilly Axster erhebt die Stimme für die Rechte der Kinder. Sie sensibilisiert für Diversität, macht auf Ungerechtigkeiten und Diskriminierung aufmerksam, und zeigt Machtstrukturen auf. Ihre Texte sind unangepasst und mischen sich in politische Belange ein. Sie beobachtet genau und beschreibt in einer klaren Sprache, wie sie auch Kinder sprechen. Die, wenn man sie lässt, auch direkt sagen, was ist und wie es sein sollte. Sie bestärkt ihre Leser*innen, jedoch ohne belehrend den Zeigefinger zu erheben. Vielleicht gelingt ihr das deswegen so gut, weil sie ihre Geschichten – wie es auch Christine Nöstlinger tat – immer aus selbst Erlebtem und Beobachtetem entwickelt. Lilly Axsters Engagement und Arbeit gehen über die Tätigkeit einer
Autorin hinaus. Sie mahnt Wachsamkeit ein, und setzt das ganz konkret in Projektarbeit etwa für Kinderrechte und sexuelle Selbstbestimmung um. Auch das verbindet sie mit unserer Mutter Christine Nöstlinger, die sich nicht nur in ihren Büchern, sondern auch durch ihr soziales Engagement, immer auf die Seite gesellschaftlich Benachteiligter gestellt hat.“

Alexander Potyka, Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbandes, streicht hervor: „Mit Lilly Axster wird eine engagierte Autorin ausgezeichnet, die ihre künstlerische Ausdruckskraft, ganz im Geiste Christine Nöstlingers, in den Dienst der gesellschaftlichen wie individuellen Gerechtigkeit und der Ermutigung zu Eigenständigkeit und Widerständigkeit stellt, und dabei Kindern und Heranwachsenden stets auf Augenhöhe begegnet.“

Die Preisträgerin Lilly Axster
Lilly Axster studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Genderforschung in München und Wien. Zwischen 1989 und 1996 war sie als Regieassistentin, Regisseurin und Hausautorin am Theater der Jugend in Wien tätig war. Von 1991 bis 2010 leitete sie gemeinsam mit Corinne Eckenstein das Theater FOXFIRE in Wien. Axster inszenierte auch an anderen deutschsprachigen Bühnen. 2019 erhielt sie für das Buch „Ein bisschen wie Du / A little like you“ (Verlag Zaglossus/edition assemblage) den Wiener Kinderbuchpreis, den Staatspreis für eines der schönsten Bücher Österreichs in der Kategorie Kinderbuch sowie den Österreichischen Kinderbuchpreis. Für das Buch „Die Stadt war nie wach“ (Verlag Zaglossus) erhielt Lilly Axster 2018 einen Würdigungspreis der Stadt Wien für Jugendliteratur sowie den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2018 erhielt sie außerdem den Outstanding Artist Award für Kinder- und Jugendliteratur. Seit 1996 ist Lilly Axster Mitarbeiterin bei SELBSTLAUT, Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Wien.

Jurybegründung
„Als Theater-, Kinder- und Jugendbuchautorin bricht Lilly Axster in ihrem Werk konsequent Strukturen auf, die sie als verkrustet und menschenfeindlich empfindet. Das kann in der Sexualität sein, aber auch in Beziehungen, Institutionen und in der Sprache. In ihrem Roman “Atalanta Läufer_in” etwa erzählt sie angelehnt an eine mythische Figur von Ata, die sich von Kind an in keinen Geschlechtskategorien wiederfindet, schließlich als Land zum schnellsten Läufer der Welt wird  und bei der Ehrenrunde als “Frau” entlarvt wird. In “DAS machen” zeigt sie Kindern, wie vielfältig und fließend Sexualität sein kann, ohne sie auf die klare Pole weiblich und männlich festzulegen. In “Die Stadt war nie wach” erzählt Lilly Axster von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt durch einen Lehrer, wie schwierig der Kampf dagegen ist und wie fünf Jugendliche ihm dennoch schließlich das Handwerk legen. Axster thematisiert verunsichernde kindliche Erfahrungen wie den Umzug in ein fremdes Land oder Fragen von Identität und Zugehörigkeit, schildert Selbstfindung und rettende Beziehungen zwischen Alten und Jungen. Sie gibt jungen Menschen Mut und sie zeigt ihnen Vorbilder dafür, wie in “Der Pullover trägt mich nicht mehr” über Yeter Güneş, die in den 1980-er Jahren als Jugendliche gegen die türkische Militärdiktatur kämpfte. Für all das findet sie ihren je eigenen Stil, stellt ihre sprachliche Kreativität immer aufs Neue in den Dienst kompromisslosen Engagements.“

Der Christine-Nöstlinger-Preis
Der Christine-Nöstlinger-Preis wird von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtet. Der Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Bisherige Preisträger*innen: Linda Wolfsgruber (2022), Michael Roher (2021)

Die Jury
Die Entscheidung über die Auszeichnung fällt eine unabhängige Fachjury. Diese besteht aus drei Mitgliedern, die von den Trägern des Preises nominiert werden. 2023 bestand die Jury aus Karin Haller (Geschäftsführung Institut für Jugendliteratur), Paulus Hochgatterer (Autor & Psychiater, Universitätsklinikum Tulln) und Anne-Catherine Simon (Redaktion Feuilleton „Die Presse“)


Im Mai/Juni 2023 erscheint mein neues Buch „Ich sage Hallo und dann NICHTS“ im Tyrolia Verlag Wien/Innsbruck. Ich freu mich auf erste Veranstaltungen im Sommer.

Cover: Louis Hofbauer

Lesungen aus „Der Pullover trägt mich nicht mehr“

24. Oktober 2022 um 19 Uhr im Literaturquartier Alte Schmiede Wien. Danke an Mieze Medusa für die Einladung!

Gespräch mit Silvana Steinbacher

über mein Schreiben, Dorf TV, September 2022


Dokumentarfilm „Yeter Güneş – 6 Jahre / Altı Yıl“ (76 min, türkisch mit deutschen Untertiteln)

Freitag, 3. März 2023 um 18:00 Uhr im Filmclub Amerlinghaus, 1070 Wien, Filmscreening und Gespräch, Yeter und das Filmteam sind anwesend


Auf Einladung von Gorji Marzban nächstes Screening: Donnerstag, 24.11.2022 im Yella Yella, Seestadt, Suppe 19:00, Film 19:45, Yeter und das Filmteam sind anwesend

Filmstill

Filmteam: Yeter Güneş, Bernadette Dewald, Louis Hofbauer und ich

Trailer by Louis Hofbauer

Zweisprachige Kurzlesung aus „Yünden Bir Bellek“ / „Der Pullover trägt mich nicht mehr“

…damit ich, falls mir ein Blumentopf auf den Kopf fällt, meine und unsere Geschichte erzählt habe…

Yeter Güneş, Transkript aus den Interviews für den Film

Yeter Güneş ile ilgili ve hakkında bir belgesel şu anda Viyana’da çekiliyor ve 2022 yazında yayınlanması bekleniyor.

On 18th of june 2022 a new documentary with and about Yeter Güneş was presented in Vienna/Austria, Pernerstorfergasse 12, 1100 Vienna, turkish with german subtitles.

Filmstill Yeter Güneş, Wien 2021
Filmset @ planet 10 Wien
Briefe und „Pulloverbrief“ aus der Haftzeit, Filmstill Wien 2021
Yeter Güneş, Animation_Louis_Hofbauer_Wien 2022

Projektbeschreibung_YeterGÜNES_Genug-Sonne


Animationsfilm „Zoulikas Nachmittag“ zu unserem ersten Bilderbuch „Wenn ich groß bin, will ich frau*lenzen“

Unser erster Animationsfilm ist fertig, juchhu! Derzeit arbeiten wir an englischen Untertiteln.

Animation Christine Aebi, making off, Winterthur 2022

Zoulikas Mutter verspätet sich wieder einmal, Ashley darf nicht rüberkommen und der Nachmittag allein zuhaus in der Bergstraße 7 scheint plötzlich ewig lang. Doch es waren einmal Königin C und Königin D… Sie fenstern in die Bergstraße hinein und lassen die zähen Stunden berühmlich verwehen. Bis die ruhelose Königin der Macht ihren Spiegel und 2 Frösche in Bewegung setzt, um die einzige Königin im Land zu sein, wie eh und je, ohne C und D…

colour, DCP, 15 min. Producer Christine Aebi, Lilly Axster Editing Hanna Fleck Sound Editing Aurora Hackl Timón Sound Design Aurora Hackl Timón Re-Recording Mix Sophie Wasserburger Animation Christine Aebi Characters By Christine Aebi Special Effects Hanna Fleck Techniques Cutout animation, Drawn animation, Mixed technique

Zwei Frösche:
F1 „Wie viele König*innen sind es denn?“
F2 „Woher soll ich das wissen!“
F1 „Stell dir vor, jemand sagt ruckediku und du hast Blut im Schuh. Stell dir vor,
hinter den sieben Bergen gibt es einen Frosch, der ist tausendmal schöner als
du.“
F2 „Mach dich bereit.“
F1 „Ich bin eigentlich zu alt, um an die Wand geworfen zu werden. Was, wenn ich
mir etwas breche?“
F2 „Quatsch nicht.“
F1 „Stell dir vor, du wirst an die Wand geworfen und bist nur ein Frosch an der
Wand, quiek!“
F2 „Was?“
F1 „Quak.“
F2 „Achso.“

Froschdialog_Axster_Animationsfilm_2022
Christine Aebi beim Film- und Werkstattgespräch 6. 1. 2023
interne Premiere mit allen Beteiligten und Filmgespräch am 6.1.2023 im Verein für Barrierefreiheit in der Kunst, im Alltag, im Denken, 1160 Wien
Königin C und Königin der Macht, Danke an Gabi Fischer und Anne Weiß für eure Stimmen!

Danke an Hannah fürs Fotografieren



Wider Worte Logo
Wider Worte, Logo: Mikael Movldi Elmurzaev

Präsentation des Dokumentarfilms „Yeter Güneş – 6 Jahre“, „Lesungen aus meinem Roman „Der Pullover trägt mich nicht mehr“ / „Yünden Bir Bellek“ und Kurzlesungen „Literatur im Lift“ im Rahmen des Projekts „Wider Worte“ (gefördert von BMKOES)

Afro Rainbow Austria, Liz Art, Elisabeth Löffler, physical theatre side effect, Mikael Movldi Elmurzaev, Planet 10, Verein für Barrierefreiheit in der Kunst, im Alltag, im Denken, Filmproduktion „Yeter Güneş“, u.v.a.m. haben im Rahmen des Projekts „Wider Worte“ am 18 Juni 2022 die Ergebnisse der Arbeit der letzten Wochen präsentiert.

Am 24. September 2022 @ Verein für Barrierefreiheit in der Kunst, im Alltag, im Denken in 1160 Wien folgt der zweite offene Tag. Es gibt wieder Perfomances, Lesungen, Ausstellungen, Interventionen im öffentlichen Raum und die Präsentation des Dokumentarfilms „Yeter Güneş – 6 Jahre / Altı Yıl“ (76 min), dieses Mal türkisch mit englischen Untertiteln. Watch our for details.

Programm des offenen Tages im Juni 2022 im Planet 10

Programm Wider Worte 18. Juni 2022 Wien
Wandbild @ Kulturverein planet10 von Amoako Boafo und Ani Ganzala

Kurzer TV-Beitrag zum Bilderbuch „A little like you“ / „Ein bisschen wie du“

ORF, Sendung „Heimat fremde Heimat“: Sonntag 24.4.2022 um 13:30

TV_Aufnahme @ planet 10 Wien
Henrie Dennis & Lilly Axster @ planet 10 Wien